Anti-Bribery & Corruption Report 2016 erschienen

Montag, 14. März 2016 von Stephanie Büchel

Die wachsende globale Expansion von Unternehmen und die zunehmenden Geschäftsbeziehungen mit Dritten lässt Bestechung und Korruptionsrisiken im Jahr 2016 deutlich steigen Kroll, weltweit führender Anbieter von Lösungen zur Risikominimierung veröffentlichte kürzlich seinen  Anti-Bribery & Corruption Report 2016 ("ABC-Report"). Dieser wurde in Zusammenarbeit mit dem Ethisphere Institute verfasst. Wie aus dem ABC-Report hervorgeht, gehen  40 Prozent aller Compliance-Beauftragten davon aus, dass das Risiko für Bestechung und Korruption in 2016 in ihrem Unternehmen steigen wird.  Dafür sind laut Experten zwei primäre Faktoren verantwortlich: die globale Expansion und die stets steigende Anzahl von Geschäftsbeziehungen mit Dritten.

Kein Vertrauen in Kontrollmechanismen

Im Bericht gab einer von vier Befragten an, kein Vertrauen in die bestehenden Kontrollmechanismen  seines Unternehmens zu haben, was die Aufdeckung von Korruption und Bestechung in Bezug auf Geschäftsbeziehungen mit Dritten betrifft.

Bewusstseinsbildung in der Chefetage

Der Bericht zeigt auch auf, dass der Anteil der Vorstände und Geschäftsführer eines Unternehmens, die sich im Hinblick auf Vermeidung von Bestechung und Korruption engagieren, zunimmt.  Mehr als die Hälfte der Befragten geben an, bei der Entwicklung geeigneter Anti-Korruptions-Programme beteiligt gewesen zu sein. Der ABC-Report macht deutlich, dass Unternehmen mit engagierten Führungsteams eher der Meinung sind, dass das Risiko ihres Unternehmens, Opfer von Bestechung und Korruption zu werden, zukünftig gleich bleiben oder sinken wird und sie vertrauen mehr darauf, mit Risiken richtig umzugehen.

"Die Unternehmen sind deutlich besser vorbereitet, einem Risiko proaktiv zu begegnen, wenn die oberste Führungsebene mit involviert ist", sagte Erica Salmon Byrne, Executive Vice President of Governance und Compliance bei Ethisphere. "Es ist ermutigend, diese Zahlen zu sehen. Sie zeigen das wachsende Verständnis für die Bedeutung derartiger Risiken." Mergers & Acquisition- Aktivitäten im Jahr 2015 erreichten laut Kroll  einen Rekordwert  von  3,4 Mrd. €. Doch mehr als ein Viertel der Befragten gaben an, dass sie keine  Anti-Korruptions-Maßnahmen oder -Programme für M & A implementiert hätten.

"Mit der beträchtlichen Menge an grenzüberschreitenden Transaktionen, die jedes Jahr ausgeführt werden und dem 2016 erwarteten Anstieg von  M & A,  müssen Compliance-Experten viel früher in den Transaktionsprozess einbezogen werden, um rechtzeitig kritische Entscheidungen sinnvoll zu beeinflussen ", sagte Deborah Gold, Geschäftsführerin von Kroll in Toronto.

Die wichtigsten Ergebnisse des ABC-Berichts:

  • 54% der Befragten denken, dass ihr Unternehmen nicht ausreichend vorbereitet ist, um mit globalen Bestechungs- und Korruptionsrisiken umzugehen.
  • 47% glauben, dass es nicht ausreichend Ressourcen gibt, um das Unternehmen im Kampf gegen Korruption und Bestechung zu unterstützen
  • Nur 19% vertrauen in die im Unternehmen implementierten Kontrollmechanismen, um Verletzungen durch Geschäftsbeziehungen mit Dritten aufzudecken.
  • 29% der Befragten gaben an, dass sie sich derzeit mehr Sorgen um ihre persönliche Haftung machen als vor ein paar Jahren.
  • 47% beschrieben die Führungskräfte ihres Unternehmens als hoch engagiert bei Maßnahmen gegen Bestechung und Korruption.
  • 86% sehen ihren Chief Financial Officer und 66% ihren Chief Compliance Officer als federführend bei der Entwicklung und Implementierung von ABC- Programmen.
  • 48% der Befragten führen keine Audits bei Geschäftsbeziehungen mit Dritten durch und nur 34% schulen die Unternehmen entsprechend.